Die Orti Giuli (Gärten Giuli) auf der Via Belvedere in Pesaro bilden einen der ersten öffentlichen Parks des neunzehnten Jahrhunderts in Italien. Die Gärten wurden zwischen 1827 und 1830 auf Geheiß des Grafen Francesco Cassi zu Ehren seines Cousins Giulio Peticari, einem bedeutenden Intellektuellen, der 1822 in Pesaro starb angelegt. Gemeinsam unterstützten Sie die neuen liberalen Ideen des Risorgimento. Die Anlage erstreckt sich zwischen den Mauern der Bastione del Carmine, neben der Porta Rimini. Das Projekt wurde Pompeo Mancini aus Ferrara anvertraut, der einen wunderschönen botanischen Garten und einen bewaldeten Park im neoklassischen Stil erschaffte, in dem sich Wege, geschmückt mit Statuen, Büsten und römischen Steinen durch kleine, romantische Haine schlängeln. Auf dem höchsten Punkt der Orti Giuli, oben auf dem Hauptweg findet sich die Büste des Perticari im Zentrum eines kleinen Platzes, von wo aus man eine schönen Blick über den Hafen, den Monte San Bartolo und das Tal der Foglia genießen kann. Im Jahr 1861 wurde auf Antrag von Professor Luigi Guidi eine meteorologische Beobachtungsstation errichtet, deren Bau von Lorenzo Valerio, dem ersten Vertreter der vereinten Region Marken, befürwortet wurde. Das Gebäude beherbergt wissenschaftliche Instrumente, von großer Bedeutung ist dabei der Turm mit der mobilen Kuppel. Die neue Sternwarte wurde von Direktor Guidi, einem ehemaligen Forscher im Bereich Pflanzenbau und Meteorologie mit internationaler Reputation, bis zu seinem Tod im Jahr 1883 geführt. Seit 1983 beherbergt das Observatorium das Museum Guidi, das eine Sammlung restaurierter historischer Instrumente aus den Jahren des achtzehnten und den Anfängen des neunzehnten Jahrhunderts beherbergt, die in einigen Fällen ihrer ursprünglichen Bestimmung zugeführt wurden. Unter diesen Objekten, die zur wissenschaftlichen Forschung im Bereich der Geophysik beigetragen haben, sind das Merz-Teleskop, seismografische Aufzeichnungen auf geräuchertem Papier, der Meridian Raum mit dem Fernglas für die Passage Negretti und Zambra sowie ein Teleskop zur Wolkenbeobachtung. Das Archiv der Wetterdaten von 1871 bis heute und er Sternwarte und die Bibliothek beschreiben ein wissenschaftliches und historisches Erbe von großem Wert.

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