Die Stadtmauern von San Giovanni in Marignano wurden zwischen 1438 und 1442 erbaut, im Auftrag von Sigismondo Pandolfo Malatesta, der sich zur gleichen Zeit entschied, mehrere militärische Festungen in seinem Besitz zu renovieren. Hierzu beauftragte er in Romagna Filippo Brunelleschi, wie zahlreiche zeitgenössische Dokumente belegen. Die Arbeiten gingen von der bestehenden Burg aus, die im späten dreizehnten Jahrhundert gebaut wurde. Diese wurde renoviert und erweitert. Die Befestigung bestand aus einer breiten Mauer, die von einem Burggraben mit zwei Zugbrücken und sechs Türmen umgeben war, welche zum Teil noch erhalten sind. Von den beiden Türmen am Eingang des Schlosses ist nur einer erhalten geblieben. Er befindet sich auf dem Hauptplatz und wurde vor kurzem restauriert – er ist wieder 24 Meter hoch. Im Laufe der Jahrhunderte hat es einige Änderungen gegeben – die wichtigste davon ist sicherlich seine Anhebung, die dazu diente, der großen öffentlichen Uhr und dem Glockenturm Platz zu machen. Die tatsächliche Höhe des Stadtturms kann man an den Variationen der Farbe seiner Wände ablesen, ein wenig unter der Uhr kann man noch die Marke sehen, an welcher der Stadtturm im Mittelalter endete. Wenn man unter dem Turm durchgeht, kann man an der Spitze, neben dem Spitzbogen, auch die beiden seitlichen Löcher sehen, durch welche einst die Ketten der Zugbrücken geführt wurden. Es ist nicht ungewöhnlich in San Giovanni in Marignano Spuren der Geschichte zu sehen, die sich harmonisch mit dem heutigen Dorf vereinen.

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