Die Höhlen von Santarcangelo sind wohl die mysteriöseste Erscheinung in der Provinz Rimini. Im östlichen Teil des Hügels Giove liegt ein Netz von etwa 150 Höhlen, die in den Lehm und den Sandstein gegraben sind. Die Entstehungszeit ist unbekannt. Es gibt verschiedene Merkmale, die dafür sprechen, dass es sich nicht um Gräber handelt, abgesehen von der Tatsache, dass sich die Höhlen über drei Etagen erstrecken. Die einfachen Höhlen sind Nischen, die von einem Korridor abgehen und von einer gewölbten oder einer Kreuzdecke überspannt werden. Dieser Art der Höhlen eignet sich wunderbar für die Nutzung als Lagerraum, besonders für Weine, da die konstante Temperatur von etwa 12 Grad optimal ist. Außerdem gibt es noch weitere Höhlen, die als komplexe Höhlen bezeichnet werden und sehr zerklüftet sind. Von ihrer Art gibt es jedoch nur fünf. Die Gründe für die Existenz der Höhlen sind ein großes Rätsel. Die Etagen sind durch Treppen miteinander verbunden und die Luftzirkulation geschieht durch Brunnen, die durch alle Ebenen bis hin zur Oberfläche gegraben wurden. Über den Grund für die Existenz der Grotten wird viel spekuliert, so könnten sie als Zufluchtsort für die frühen Christen genutzt worden sein (die Anwesenheit der Pieve di San Michele Arcangelo außerhalb der Siedlung bezeugte die Ausbreitung des Christentums in dem Gebiet bereits um  das fünfte bis sechste Jahrhundert nach Christus). Eine weitere von vielen möglichen Nutzung könnte auch im Rahmen religiöser Riten erfolgt sein, wie beispielsweise beim Kult des Gottes Mitra. Sicher ist jedoch, dass sie von den Bewohnern Santarcangelos während des Zweiten Weltkriegs als Zufluchtsort genutzt wurden. Um die Sicherheit zu gewährleisten, wurden sie alle miteinander verbunden. Der Besuch der Höhlen ist ein unvergessliches Erlebnis. Sie können in Gedanken durch die Vergangenheit reisen und dort Halt machen, wo es Ihnen gefällt oder sich einfach durch die Geschichte der Höhlen und durch ihre Geheimnisse tragen lassen. Nach dem Besuch empfiehlt sich der Genuss einen guten Sangioveser Weins, der sich wunderbar direkt bei einem der lokalen Produzenten erwerben lässt, wie beispielsweise in der Casa Vinicola Battistini (Via Emilia 1145, Tel./Fax 0541 621 353) oder bei einer Einkehr in die Osteria Quotidiana l’Ottaviano (Via del Platano 27, Tel./Fax 0541 624 616), wo Sie immer frisch zubereitete, hausgemachte Desserts bekommen. Auch ein Halt in der Osteria Giove (Via Pio Massani 10, Tel. 0541 623 906)lohnt sich, die nach dem Berg benannt ist, von dem der wunderbare Wein stammt.

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