Der Dom von Urbino hat eine reiche und komplexe Geschichte, die durch die Steine, Formen und außergewöhnlichen Kunstwerke, die er im Inneren beherbergt, erzählt wird. Der Dom von Urbino ist nicht nur ein Tempel des Glaubens, sondern auch ein Tempel der Kunst. Die prunkvolle und elegante neoklassische Fassade stammt aus der jüngeren Vergangenheit und ist das Werk des französischen Architekten Joseph Valadier. Er bearbeitete die Formen und Verzierungen während der Bauphase zwischen 1789 und 1801 sogar noch selber. Die Geschichte des Doms begann jedoch eigentlich viele Jahrhunderte früher, als im Jahr 1063 der Bischof Beato Mainardo mit dem Bau der Kathedrale zu Ehren der Heiligen Jungfrau Maria Assunta beginnen lies. Dieses erste Gebäude wurde vom berühmten Architekten Francesco di Giorgio Martini im Auftrag von Federico da Montefeltro überarbeitet. Er gestaltete die Form neu und überwachte die Arbeitet, die sich bis zum Jahr 1604 hinzogen und durch die Errichtung der Kuppel, entworfen von Muzio Oddi, beendet wurden. Die Kathedrale erlitt während eines Erdbebens im Jahr 1781 schwere Schäden, als die Kuppel einstürzte. Es begannen umfassende Renovierungs- und Wiederaufbauarbeiten, die dazu führten, dass die Kirche ihr heutiges Aussehen erhielt. Die Fassade wird von den Statuen Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe verziert, die vom Bildhauer Gianbattista Monti stammen. An den Seiten  befinden sich die  Statuen von Sant’Agostino und San Giovanni Crisostomo, am oberen Ende der Treppe die von San Crescentino, dem Schirmherr von Urbino und von Beato Mainardo, dem Bischof der Stadt und Gründer der Kathedrale. Das Innere der Kirche besteht aus drei Schiffen, welche durch Trommel- und Kreuzgewölbe gekrönt werden. Die werden von Bögen unterteilt, die auf Säulen mit korinthischen Kapitellen ruhen. In der Kuppel kann man die Porträts der vier Evangelisten bewunden: San Giovanni von Antonio Cavallucci, San Marco von Giuseppe Cades, San Luca von Pietro Tedeschi und schließlich San Matteo von Domenico Corvi. Auf dem Hauptaltar befindet sich das Werk Maria Assunta im Himmel mit San Crescentino und Beato Mainardo von Cristoforo Unterpeger aus dem achtzehnten Jahrhundert. Zwischen den Altären und den Kapellen befinden sich weitere Werke von großer Bedeutung, wie beispielsweise La traslazione della Santa Casa di Loreto von Claudio Ridolfi, besser bekannt als „Il Veronese,“ Il Martirio di San Sebastiano, die Santa Cecilia tra alcuni Santi von Federico Barocci, die Annunciazione von Raffaello Motta und Werke des venezianischen Malers Jacopo Palma il Giovane. Auch Werke des Stuckateurs Antonio Trentanove, der bekannt ist für seine kostbaren Stuckarbeiten in der Kirche Santa Maria dei Servi in Rimini, finden sich dort. In der Kapelle der Allerheiligsten Sakramente befinden sich die Istituzione dell’Eucarestia von Barocci, die Adorazione dei Magi von Giovan Battista Urbinelli und eine wunderschöne Decke, welche von Antonio Viviane gestaltet wurde. Besuchen Sie in jedem Fall auch die Grotten der Kathedrale, welche der antike Hauptsitz der Bruderschaft des Heiligen Kreuzes waren und die von der Piazza Duca Federico zugänglich sind. In den Räumen, die an die Kathedrale angrenzen, befindet sich auf das Museo Diocesano Albani, eine weitere Schatztruhe sakraler Kunst.

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