Das Oratorium Santa Croce in Urbino ist das älteste Oratorium der Stadt und beherbergte die Bruderschaft der Jünger von Santa Croce, die sich im Jahre 1318 gründete. Es unterlag im Laufe der Jahrhunderte zahlreichen baulichen Veränderungen, welche die Struktur und die Inneneinrichtung beeinflussten. Offensichtliches Zeichen der verschiedenen Veränderungen ist das schöne gotische Portal an der Seitenwand des Gebäudes, während man an den anderen Wänden Rekonstruktionen aus dem Jahre 1439 sehen kann, die dem Gebäude das heutige Aussehen verleihen. Um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts herum wurde eine zweite Fassade an der via Santa Chiara hinzugefügt, außerdem wurden im Inneren neue Malereien von Giorgio Picchi angefertigt. Die verschiedenen Eingriffe haben auch zu dem unregelmäßigen Grundriss geführt, welcher das aus einem Raum bestehende Oratorium Santa Croce prägt. Auf dem Hauptaltar können Sie eine Kopie des Bildes Deposizione di Cristo dalla Croce (Die Kreuzabnahme Christi) von Antonio Rondelli bewundern, entstanden nach dem Original des Malers Franscesco Menzocchia aus Forlì, der im sechzehnten Jahrhundert lebte. Das Bild ist nun in der Galleria di Brera in Mailand untergebracht. An den Wänden des Oratoriums kann man zwei wunderbare Fresken bewundern, die Madonna che allatta il Bambino und Angeli aus dem Jahre 1410 von Ottaviano Nelli, sowie San Sebastiano, gemalt von Giovanni Santi. Am Eingang der Kapelle der Sacra Spina stößt man auf zwei schöne Skulpturen, Giona und Re David. Ein letzter Blick sollte der Decke mit ihren Kreuzgewölben gelten, wo die Arbeiten von Picchi in ihrer ganzen Pracht zur Geltung kommen.

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