Das Franziskanerkloster Verucchio entwickelte sich während des zwölften Jahrhunderts in der heutigen Stadt Villa Verucchio um den kleinen Schlafsaal von Santa Croce herum. Die Überlieferung berichtet, dass der heilige Franziskus im Mai 1213 auf seinem Weg nach Rimini in der Nähe des alten, unter der Herrschaft der Malatesta stehenden Dorfes einem kleinen Wald am Fuße von Verucchio Rast machte. Dort befand sich der Einsiedlerhof mit Nachtasyl, welches dem Heiligen Kreuz (Santa Croce) gewidmet war. Dort soll er seinen trockenen Wanderstab aus Zypressenholz eingepflanzt und wiederbelebt, sowie weitere Wunder vollbracht haben. Rund um den Einsiedlerhof entstand innerhalb von zwei Jahren das Franziskanerkloster. In seiner unmittelbaren Umgebung soll auch die Hütte des heiligen Franziskus gestanden haben. Die Zypresse, die der Überlieferung nach aus seinem Wanderstab entsprang, befindet sich im Kreuzgang des Franziskanerklosters und ist mindestens 700 Jahre alt, 25 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 7,37 Metern. Das Kloster, welches um die 1215 erbaut wurde, wird auch für das älteste Gebäude der Franziskaner in der Romagna gehalten. An seiner Seite wurde die Kirche Santa Croce errichtet, deren Portal aus dem vierzehnten Jahrhundert noch erhalten ist. Sie beinhaltet ein wunderschönes Fresko mit klaren  Farben aus der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts, welches eine Kreuzigung zeigt. Im Vordergrund befinden sich mehrere Heilige, im Hintergrund römische Legionäre. Die Arbeit wurde von einem unbekannten, aber sehr talentierten Maler aus der Rimini’schen Schule angefertigt. Das Innere der Kirche hingegen wurde im neunzehnten Jahrhundert im neoklassischen Stil umgebaut, der wunderschöne, geschnitzte Renaissancechor jedoch ist erhalten und unverändert geblieben. Auch heute noch ist die Kirche von einem schönen Hain aus Olivenbäumen und Zypressen umgeben und liegt abgeschieden, wenn auch nicht weit von Verucchio entfernt. Der Ort ist wirklich faszinierend und erzeugt eine mystische Stimmung. In der Nähe entspringt auch ein Fluss mit klarem und heilendem Wasser, welches an die Wunder der Quelle erinnert. Nicht weit entfernt befinden sich auch anderer Stellen, welche an das Leben des Heiligen erinnern, wie beispielsweise der heilige Wald nahe des Klosters von Camaldoli oder das Heiligtum von Verna, welches Francesco von Assisi als Geschenk während seine Reise entlang der Valmarecchia (Weg entlang des gleichnamigen Flusses) vom Messer Orlano de’ Cattani in San Leo empfing. 

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